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Unsere Geschichte

Seit 1851 wurde unsere Einrichtungen von Personen geleitet. Hier eine kleine Übersicht über diese lange Zeit.

1851
Witwe Michel aus Mannheim(Hausmutter)
1852 bis 1853
Schwester Victoire und Schwester Josephine vom Hl. Kreuz aus Straßburg
1853 bis 1856
Oberin Sr. Maximin vom hl. Vinzenz von Paul (Mutterhaus Straßburg)
1856 bis 1871
Oberin Sr. Xaveria vom hl. Vinzenz von Paul (Mutterhaus Straßburg)
1871 bis 1882
Oberin Sr. Concordia vom hl. Vinzenz von Paul (Mutterhaus Straßburg)
1882 bis 1886
Oberin und Heimleiterin Sr. Wilhelmine vom hl. Vinzenz von Paul (Mutterhaus Freiburg)
1886 bis 1928
Oberin und Heimleiterin Sr. Flora von den barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul (Mutterhaus Freiburg)
1928
Oberin und Heimleiterin Sr. Alphaea (Mutterhaus Freiburg)
1928 bis 1935
Oberin und Heimleiterin Sr. Adelheid (Mutterhaus Freiburg)
1935 bis 1946
Oberin und Heimleiterin Sr. Maria Gabriela Steffan (Mutterhaus Freiburg)
1946 bis 1947
Oberin und Heimleiterin Sr. Eleonora (Mutterhaus Freiburg)
1947 bis 1954
Oberin und Heimleiterin Sr. Maria Regina (Mutterhaus Freiburg)
1954 bis 1959
Oberin und Heimleiterin Sr. Adelheid (Mutterhaus Freiburg)
1959 bis 1967
Oberin und Heimleiterin Sr. Maria Agreda (Mutterhaus Freiburg)
1967 bis 1986
Oberin und Heimleiterin Sr. Abundantia (Mutterhaus Freiburg)
1986 bis 1993
Sozialarbeiter und Religionslehrer Heinz Kloss
1993 bis 2019
Dipl.- Soz.pädagogin (FH) Inge Groos, die zuvor seit 1976 als Kinderpflegerin im Kinderheim St. Josef tätig war und 1983 zur Erziehungsleiterin und stellvertretenden Heimleiterin berufen wurde.
Seit 2019
Petra Weber Dipl. Päd., Syst. Ther. (SG) Einrichtungsleiterin

Die Zeit der Gründung

Die „Katholische Waisen- und Rettungsanstalt für herumstreunende Mädchen“ im 19.Jhd.:

Die Bevölkerung Badens litt Mitte des 19. Jahrhunderts schwere wirtschaftliche Not. Kinder litten besonders, und Waisen oder nichteheliche Kinder wurden häufig in Pflege gegeben und als billige Arbeitskräfte ausgenutzt. Ein Komitee sozial engagierter Frauen und Männer, welches sich 1849 der Cholera- Bekämpfung widmete, gründete sich zur Kinderrettung: Kunsthändler Philipp Artaria und Gattin Catharina, geb. Freyin v. Mappes, der Arzt Hofrat Dr. Zeroni, Fräulein Wilhelmine Zeroni, Freifrau Emilie von Zu-Rhein, geb. von Friedrich, der Mannheimer Stadtpfarrer und spätere Dekan Adam Pellissier und der Käfertaler Hauptlehrer Schmitt, der zunächst einige Kinder in seine Wohnung in Käfertal aufnahm. Erster Vorsitzender des Komitees war Dekan Adam Pellissier, er blieb bis 1864 Vorstand der Anstalt. Das Komitee erwarb ein 100 Jahre altes Haus mit geräumigem Garten in der Wormser Straße in Käfertal. Dort wurde am 25. September 1851 die „Katholische Waisen- und Rettungsanstalt für herumstreunende Mädchen“ eröffnet. Es konnten bis zu 40 katholische Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren aufgenommen werden. Das Komitee wurde um Bürgermeister Herrmann und Pfarrer Bopp erweitert. Stadtpfarrer Pellissier trat mit den Schwestern vom Hl. Kreuz aus Straßburg in Verbindung. Zunächst wurden 12 Mädchen aus Mannheim und Heidelberg betreut, die Kosten wurden von den Gemeinden und aus privaten Beiträgen bestritten. Vom Mutterhaus der barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Freiburg gab es nach Weggang der Schestern Victoire und Josephine die Zusage für zwei Ordensschwestern.

Seit 1853 bestand im Heim eine Schule, die von einer ausgebildeten Lehrerin, Schwester Proba, geleitet wurde

1873 wurde der Unterricht einem staatlichen Lehrer übertragen. Einige Jahre später wurde die Anstaltsschule ganz aufgehoben, die Kinder besuchten seitdem öffentliche Schulen.

Am 15. August 1877 wurde dem Kinderheim, das seit seiner Gründung bis heute selbständig ist, vom badischen Großherzog der Status einer landesunmittelbaren Körperschaft des öffentlichen Rechts  verliehen.

Von der "Rettungsanstalt" zur "Kath. Mädchenanstalt St. Joseph"

1903 wurden 55 Mädchen betreut. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg stieg die Nachfrage nach Plätzen für eltern- und obdachlose Kinder. Trotz knapper finanzieller Hilfen durch die öffentliche Hand (Weltwirtschaftskrise Ende der zwanziger Jahre) war das Kinderheim in der Lage, notwendige Bau- und Erweiterungsmaßnahmen durchzuführen.

In den Jahren 1926-28 erfolgten größere Baumaßnahmen durch den Vorsitzenden Stadtbaurat Beck. Damals wurden eine Ökonomie und eine Liege- bzw. Spielhalle errichtet. Inzwischen war das Heim in „Kath. Mädchenanstalt St. Joseph“ umbenannt worden.

2. Weltkrieg

Im 2. Weltkrieg wurden die Kinder seit 1941 mehrfach an verschiedene Orte (Maria Rosenberg bei Pirmasens, Lutterbach im Elsaß, Breisach, Hüfingen) evakuiert.

1943 wurden Ökonomie und Spielhalle durch Fliegerbomben zerstört und der Seitenbau schwer beschädigt. Dennoch waren unmittelbar nach Kriegsende bis zu 120 Kinder, unter ihnen zahlreiche nichteheliche Kinder amerikanischer Besatzungssoldaten, in den notdürftig hergerichteten Gebäuden untergebracht. Seither bestehen zu den U.S. – Truppen immer freundschaftliche Verbindungen. Beim Wiederaufbau halfen die Soldaten mit ihren schweren Baumaschinen. Alljährlich gab (und gibt) es Geschenkaktionen und Einladungen. Selbst heute noch erreichen das Kinderheim Anfragen aus den USA nach dem Schicksal von Kindern, die damals im Käfertaler Heim untergebracht waren.

Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg
Von der "Rettungsanstalt zur Kath. Mädchenanstalt St. Joseph" zum "Kath. Kinderheim St. Josef":

1951 feierte das noch erheblich beschädigte, weithin zerstörte Heim sein hundertjähriges Bestehen. 1952 erfolgte ein teilweiser Wiederaufbau der zerstörten Gebäude.

1954 wurde ein modernes Waschhaus errichtet. Das 200 Jahre alte Haupthaus, ein ehemaliges Bauernhaus, war als Kinderheim wenig geeignet und seit den Bombenangriffen erheblich beschädigt

1958-1960 erfolgte der Abbruch und anschließende Neuaufbau unter dem Vorsitzenden Stadtpfarrer Mönch durch das Vorstandsmitglied Architekt Philipp Wolf. Der Wiederaufbau der Ökonomie unterblieb.

1961 folgte die Aufstockung des Langhauses.

1958 wurde das Heim als inzwischen koedukative Einrichtung in „Katholisches Kinderheim St. Josef“ umbenannt.

1967 wurde der Käfertaler Stadtpfarrer Gerhard Reinelt Nachfolger von Pfarrer Ludwig Mönch als Vorsitzender. Nachdem er sich unter erheblichem Einsatz ehrenamtlicher Vorstandsmitglieder einen Überblick über die unübersichtliche Vermögenssituation verschafft hatte, stellte er fest, dass die umfangreichen Baumaßnahmen die Finanzen der Einrichtung stark strapaziert und an den Rand der Insolvenz gebracht hatten. Durch einschneidende Sparmaßnahmen gelang ihm die Fortführung des Bauprogramms:

Das Waschhaus wurde aufgestockt, die Spielhalle renoviert.

1972 wurde ein Gebäude zur Notaufnahme erweitert.

1973 konnte aus dem Erlös einer Erbschaft der Familie Seitz aus Ilvesheim in Schriesheim-Altenbach das ehemalige „Schlenz-Kurheim“ am Waldrand erworben werden, welches die koedukative und altersgemischte Außenwohngruppe Kohlhof bewohnt.

1979 wurden mit finanzieller Hilfe durch das Erzbistum Freiburg das Nachbarhaus und ein großes Grundstück erworben zur Erweiterung des Hauptgebäudes an der Wormser Straße und der Anlage des Bolzplatzes.

1988 wurde die Großküche neu eingerichtet und die Waschküche, die Notaufnahmeräume und einige Gruppenwohnungen samt Sanitäranlagen modernisiert.

In dieser Zeit wurde im Heimgelände auch das Ponygehege für zwei Ponys gebaut.

Ab 1990
Die "Neu-Zeit" seit Mitte der 1990er Jahre bis heute

In den 90er Jahren wurden die Ausdifferenzierung der Hilfeangebote für die Kinder, Jugendlichen und Eltern weiter geführt:

1994 entstand ein moderner Abenteuerspielplatz und das Dachgeschosses des Hinterhauses wurde ausgebaut.

1997 wurde die Anlaufstelle für Mannheimer Straßenkids „FREEZONE“ in Trägergemeinschaft mit dem ev. Johann-Peter-Hebel-Heim und der AWO Mannheim gegründet

1999 erhielt das Gebäude der Notaufnahme ein Dachgeschoss mit zusätzlichen Zimmern. Alle diese Maßnahmen wurden durch das Vorstandsmitglied Architekt Werner Abele geplant und errichtet. Die Finanzierung erfolgte unter Inanspruchnahme von Mitteln des Landeswohlfahrtsverbandes Baden und der Deutschen Behindertenhilfe „Aktion Sorgenkind“ (jetzt „Aktion Mensch“).

Zur Verselbständigung der Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen wurde eine Wohnung im Nachbarhaus neben dem Hauptheim angemietet, welche zeitweise auch für Mutter- Kind- Betreuungen genutzt wird.

Hilfen zur Nachbetreuung von Jugendlichen, die aus dem Heim nach ihrer Verselbständigung ausziehen, wurden installiert

Im Hauptheim selbst wurde Ende der 90er Jahre die JIV (Jugend- Interessenvertretung) gegründet, bei der sich 14tägig die GruppensprecherInnen bzw. darüber hinaus interessierte Kinder und Jugendliche zur Partizipation der Kinder und Jugendlichen im Kinderheim St. Josef treffen.

2001 wurde aus einem ehemaligen „Projekt für individuelle Lernkonzepte“ die Tagesgruppe unserer Einrichtung (ansässig im Hauptheim) konzipiert und eröffnet.

2003 wurde im Rahmen der Auslagerung der Notaufnahmegruppe für jugendliche Mädchen aus dem Hauptheim gemeinsam mit dem Kinderheim St. Anton jeweils hälftig das Gebäude eines ehemaligen Altersheims St. Agnes in der Mitelstraße 30 in Mannheim- Neckarstadt gekauft. Von St. Josef befinden sich dort: die Mädchennotaufnahme, eine vollstationäre Mädchengruppe, die Mädchen- WG sowie das Büro der ambulanten Hilfen ALFA (Sozialpädagogische Familienhilfen, Betreuungshilfen).

Seit 2006 bietet unsere Einrichtung in Trägergemeinschaft mit dem Caritasverband Mannheim e.V. und dem Kinderheim St. Anton den vierwöchigen ambulanten Kriseninterventionsdienst PFIFF (Perspektiven finden für Familien) an.

Ebenfalls 2006 begann die Soziale Gruppenarbeit (mit einer Gruppengröße von 8-10 Kindern und Jugendlichen)an der Käfertalhauptschule.

2010 (nach Zusammenlegung der Käfertalhauptschule mit der Friedrich-Ebert-Schule) wurde die Soziale Gruppenarbeit an der Käfertalhauptschule aufgelöst und wechselte in Absprache mit dem Jugendamt an die Albrecht-Dürer-Grundschule. Seitdem werden dort 8-10 GrundschülerInnen im Rahmen der Sozialen Gruppenarbeit an vier Nachmittagen betreut.

2009 wich die ehemalige Liegehalle der nun neugebauten Pfarrer-Gerhard-Reinelt- Sport- und Mehrzweckhalle; sie wurde mit einem großen Festakt eingeweiht: Seitdem haben die Kinder und Jugendlichen des Heims nun auch die Möglichkeit, ihre Sportaktivitäten in einer sehr modernen, geräumigen Halle auf dem Heimgelände durchzuführen.

2011 wurde aufgrund des erhöhten Bedarfs die Notaufnahme für Kinder im Hauptheim weiter ausgebaut und in mehrere altershomogene Gruppen untergliedert.

2012 wurde der Hort im Auftrag des Fachbereichs Bildung der Stadt Mannheim im Hauptheim in MA-Käfertal für die Grundschüler der Käfertalschule eröffnet. Im gleichen Jahr wurde ein Haus für das „Kindernest“ im Stadtteil Neckarstadt Ost zur kurzfristigen und vorübergehenden Unterbringung von Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren nach § 42 und § 34 KJHG gekauft.